Bündnis gegen Cybermobbing e.V.

Wie lange besteht Bündnis gegen Cybermobbing e.V. ?

Das Bündnis gibt es seit fast 10 Jahre zurück. 2011 wurde es im Anschluss an einen Kongress des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gegründet.

Was ist Ihr Ziel?

Unser Ziel ist es, das Problem Cybermobbing einzudämmen. Dazu wollen wir die Gesellschaft über das Thema informieren und sensibilisieren. Außerdem bieten wir Handlungsempfehlungen und Lösungsstrategien für alle Jugendlichen und Erwachsene an, die mit Cybermobbing, Hate Speed oder einem Shit Storm in Berührung kommen.

Wie verfolgen Sie ihr Ziel?

Um diese Ziele zu erreichen, forschen wir zum Thema Cybermobbing und führen regelmäßig Studie zum Thema durch. Cyberlife ist eine Studie die SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen zum Thema befragt. 2020 wird die 3 Studie dazu erscheinen. Zu dem führen wir regelmäßig Studien zum Thema Mobbing/Cybermobbing bei Erwachsenen durch.

Wir sind außerdem aufklärend tätig und halten Vorträge, bieten Elternabende, Infoveranstaltungen und Fortbildungen für LehrerInnen an. Auf unserer Webseite www.buendnis-gegen-cybermobbing.de werden Hilfen  für Betroffene angeboten.

Zur Prävention an den Schulen haben wir das Zertifikat „Wir alle gegen Cybermobbing“ entwickelt. Dieses Präventionskonzept besteht aus 3 Phasen, in denen LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern informier, ausgebildet werden: (1) Zuerst erfolgt die Fortbildung der LehrerInnen durch unseren Referenten. (2) Die Arbeit mit den SchülerInnen beginnt mit einem Impulsvortrag an der Schule und wird von den LehrerInnen in Projektarbeit mit den SchülerInnen weitergeführt. (3) Als Abschluss dient ein Elternabend, moderiert durch das Bündnis, auf dem die SchülerInnen ihre Eltern anhand der ausgearbeiteten Projekte über Cybermobbing informieren und diskutieren.

Wie groß ist Ihr Team?

In unserem Verein engagieren sich unter anderem Eltern, PädagogInnen, JuristInnen, MedizinerInnen und ForscherInnen. Unserem wissenschaftlichen Beirat gehören ExpertenInnen aus den Bereichen Medienpädagogik, Psychologie, Soziologie, Medizin und Prävention an.

Was ist aktuell das größte Problem?

Durch die Schulschließungen im Frühjahr konnten wir viele unserer Präventionsveranstaltungen an Schulen im Zuge des Zertifikats „Wir alle gegen Cybermobbing“ nicht wie geplant umsetzten. Auch eine bundesweite Umfrage unter Schülerinnen und Schülern zum Thema Cybermobbing, die im Frühjahr angesetzt war, konnten wir erst nach den Sommerferien durchführen.  Die Ergebnisse dieser Befragung fließen in unsere aktuelle Cyberlife-Studie III ein, die im November auf einer Pressekonferenz in Berlin mit unserem Partner der Techniker Krankenkasse vorgestellt wird.

Was ist die größte Herausforderung?

Da die Präventionsarbeit nicht im gewohnten Rahmen stattfinden kann (Corana), haben wir aktuell didaktische Methoden erarbeitet, um unsere Programme auch online ohne Präsenzveranstaltungen durchzuführen. Auch die Spenden sind dieses Jahr gering ausgefallen, da Privatpersonen und Unternehmen aktuell sehr bedacht mit ihrem Vermögen umgehen.

Hat sich Ihre Arbeit in 2020 verändert?

Wie bereits erwähnt wurde unsere Präventionsarbeit durch die Schulschließungen stark eingeschränkt. Doch vor allem in dieser Zeit, in der die Kinder und Jugendlichen noch mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbringen, ist eine ausgeprägte Präventionsarbeit wichtiger denn je. Da die Arbeit mit den SchülerInnen an den Schule lange nicht möglich war, bieten wir Online-Elternabende, Lehrerweiterbildungen und Schülerveranstaltungen zu aktuellen Cybermobbing-Problemstellungen an.

Welche Plattformen sind von Cybermobbing am meisten betroffen?

Cybermobbing kann auf allen Plattformen stattfinden. Unsere letzte Cyberlife-Studie von 2017 zeigt, dass 78% der Betroffenen über Instant Messaging-Dienste wie WhatsApp belästigt wurden. Über 50% wurden über soziale Netzwerke wie Facebook attackiert. Momentan läuft die Befragung zu unserer neuen Cyberlife-Studie, es wird spannend sein, inwiefern sich diese Zahlen in der schnelllebigen Zeit des Internets verändert haben.

Welche Wege gibt es für Betroffene, sich dagegen zu schützen?

Ein besonders schwerwiegendes Problem beim Cybermobbing ist die Anonymität der Täter. Durch die richtigen Privatsphäre Einstellungen auf den sozialen Netzwerken und eine genaue Auswahl der Freunde/Follower kann diesem Problem eingegrenzt werden. Außerdem muss jeder bedenken, dass jegliche Daten und Angaben, die man öffentlich im Internet macht, von Tätern verwendet werden können.

Wenn es doch zu einem Cybermobbingvorfall kommt, ist es wichtig, diese Angriffe nicht persönlich zu nehmen. Um gegen die TäterInnen vorzugehen ist es sinnvoll, Beweise zu sichern, beispielsweise durch Screenshots der Nachrichten. Auf den meisten Plattformen ist es außerdem möglich die TäterInnen zu sperren. Auf unserer Website www.buendnis-gegen-cybermobbing.de  finden Sie auch Beratungsstellen in ihrer Nähe, die Ihnen weiterhelfen können. In besonders ernsten Fällen kann Cybermobbing für die TäterInnen auch rechtliche Konsequenzen haben, deshalb zur Polizei gehen und Anzeige erstatten!

Wie können sich Betroffene an Sie wenden?

Auf unserer Internetseite finden Sie unter: www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/kontakt ein Kontaktformular. Dort können Sie ihr Problem erläutern und ihre Kontaktdaten hinterlassen, damit wir Sie an den zuständige ExpertInnen weiterleiten können. Unter www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/hilfe finden Sie außerdem erste wichtige Anlaufstellen bei Cybermobbing und eine Liste mit Beratungsstellen in Ihrer Nähe und ein Lexikon, wie verhalte ich mich richtig wenn ich Opfer geworden bin oder wie kann ich vorbeugen.

Wir bedanken uns bei Herrn Leest und beim Bündnis gegen Cybermobbing e.V.

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