Bündnis gegen Cybermobbing e.V.

Wie lange besteht Bündnis gegen Cybermobbing e.V. ?

Das Bündnis gibt es seit fast 10 Jahre zurück. 2011 wurde es im Anschluss an einen Kongress des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gegründet.

Was ist Ihr Ziel?

Unser Ziel ist es, das Problem Cybermobbing einzudämmen. Dazu wollen wir die Gesellschaft über das Thema informieren und sensibilisieren. Außerdem bieten wir Handlungsempfehlungen und Lösungsstrategien für alle Jugendlichen und Erwachsene an, die mit Cybermobbing, Hate Speed oder einem Shit Storm in Berührung kommen.

Wie verfolgen Sie ihr Ziel?

Um diese Ziele zu erreichen, forschen wir zum Thema Cybermobbing und führen regelmäßig Studie zum Thema durch. Cyberlife ist eine Studie die SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen zum Thema befragt. 2020 wird die 3 Studie dazu erscheinen. Zu dem führen wir regelmäßig Studien zum Thema Mobbing/Cybermobbing bei Erwachsenen durch.

Wir sind außerdem aufklärend tätig und halten Vorträge, bieten Elternabende, Infoveranstaltungen und Fortbildungen für LehrerInnen an. Auf unserer Webseite www.buendnis-gegen-cybermobbing.de werden Hilfen  für Betroffene angeboten.

Zur Prävention an den Schulen haben wir das Zertifikat „Wir alle gegen Cybermobbing“ entwickelt. Dieses Präventionskonzept besteht aus 3 Phasen, in denen LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern informier, ausgebildet werden: (1) Zuerst erfolgt die Fortbildung der LehrerInnen durch unseren Referenten. (2) Die Arbeit mit den SchülerInnen beginnt mit einem Impulsvortrag an der Schule und wird von den LehrerInnen in Projektarbeit mit den SchülerInnen weitergeführt. (3) Als Abschluss dient ein Elternabend, moderiert durch das Bündnis, auf dem die SchülerInnen ihre Eltern anhand der ausgearbeiteten Projekte über Cybermobbing informieren und diskutieren.

Wie groß ist Ihr Team?

In unserem Verein engagieren sich unter anderem Eltern, PädagogInnen, JuristInnen, MedizinerInnen und ForscherInnen. Unserem wissenschaftlichen Beirat gehören ExpertenInnen aus den Bereichen Medienpädagogik, Psychologie, Soziologie, Medizin und Prävention an.

Was ist aktuell das größte Problem?

Durch die Schulschließungen im Frühjahr konnten wir viele unserer Präventionsveranstaltungen an Schulen im Zuge des Zertifikats „Wir alle gegen Cybermobbing“ nicht wie geplant umsetzten. Auch eine bundesweite Umfrage unter Schülerinnen und Schülern zum Thema Cybermobbing, die im Frühjahr angesetzt war, konnten wir erst nach den Sommerferien durchführen.  Die Ergebnisse dieser Befragung fließen in unsere aktuelle Cyberlife-Studie III ein, die im November auf einer Pressekonferenz in Berlin mit unserem Partner der Techniker Krankenkasse vorgestellt wird.

Was ist die größte Herausforderung?

Da die Präventionsarbeit nicht im gewohnten Rahmen stattfinden kann (Corana), haben wir aktuell didaktische Methoden erarbeitet, um unsere Programme auch online ohne Präsenzveranstaltungen durchzuführen. Auch die Spenden sind dieses Jahr gering ausgefallen, da Privatpersonen und Unternehmen aktuell sehr bedacht mit ihrem Vermögen umgehen.

Hat sich Ihre Arbeit in 2020 verändert?

Wie bereits erwähnt wurde unsere Präventionsarbeit durch die Schulschließungen stark eingeschränkt. Doch vor allem in dieser Zeit, in der die Kinder und Jugendlichen noch mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbringen, ist eine ausgeprägte Präventionsarbeit wichtiger denn je. Da die Arbeit mit den SchülerInnen an den Schule lange nicht möglich war, bieten wir Online-Elternabende, Lehrerweiterbildungen und Schülerveranstaltungen zu aktuellen Cybermobbing-Problemstellungen an.

Welche Plattformen sind von Cybermobbing am meisten betroffen?

Cybermobbing kann auf allen Plattformen stattfinden. Unsere letzte Cyberlife-Studie von 2017 zeigt, dass 78% der Betroffenen über Instant Messaging-Dienste wie WhatsApp belästigt wurden. Über 50% wurden über soziale Netzwerke wie Facebook attackiert. Momentan läuft die Befragung zu unserer neuen Cyberlife-Studie, es wird spannend sein, inwiefern sich diese Zahlen in der schnelllebigen Zeit des Internets verändert haben.

Welche Wege gibt es für Betroffene, sich dagegen zu schützen?

Ein besonders schwerwiegendes Problem beim Cybermobbing ist die Anonymität der Täter. Durch die richtigen Privatsphäre Einstellungen auf den sozialen Netzwerken und eine genaue Auswahl der Freunde/Follower kann diesem Problem eingegrenzt werden. Außerdem muss jeder bedenken, dass jegliche Daten und Angaben, die man öffentlich im Internet macht, von Tätern verwendet werden können.

Wenn es doch zu einem Cybermobbingvorfall kommt, ist es wichtig, diese Angriffe nicht persönlich zu nehmen. Um gegen die TäterInnen vorzugehen ist es sinnvoll, Beweise zu sichern, beispielsweise durch Screenshots der Nachrichten. Auf den meisten Plattformen ist es außerdem möglich die TäterInnen zu sperren. Auf unserer Website www.buendnis-gegen-cybermobbing.de  finden Sie auch Beratungsstellen in ihrer Nähe, die Ihnen weiterhelfen können. In besonders ernsten Fällen kann Cybermobbing für die TäterInnen auch rechtliche Konsequenzen haben, deshalb zur Polizei gehen und Anzeige erstatten!

Wie können sich Betroffene an Sie wenden?

Auf unserer Internetseite finden Sie unter: www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/kontakt ein Kontaktformular. Dort können Sie ihr Problem erläutern und ihre Kontaktdaten hinterlassen, damit wir Sie an den zuständige ExpertInnen weiterleiten können. Unter www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/hilfe finden Sie außerdem erste wichtige Anlaufstellen bei Cybermobbing und eine Liste mit Beratungsstellen in Ihrer Nähe und ein Lexikon, wie verhalte ich mich richtig wenn ich Opfer geworden bin oder wie kann ich vorbeugen.

Wir bedanken uns bei Herrn Leest und beim Bündnis gegen Cybermobbing e.V.

Autoreninterview mit Yvonne Orrego von Sabrina

Ich freue mich wahnsinnig darauf, dieses Interview mit dir machen zu dürfen! Warum erzählst du uns nicht vorab ein bisschen was über dich?

Ich finde diese Frage so wahnsinnig schwer zu beantworten. Es gäbe sicherlich viel zu erzählen, aber was davon ist interessant? Aber vielleicht fange ich einfach mal an, ein Paar Dinge aufzuschreiben und ihr entscheidet.
Als ich 12 Jahre alt war, wollte ich Richterin werden, mit 19 Journalistin, mit 22 Illustrationsdesignerin. Jetzt bin ich Pädagogin und Schriftstellerin.
Ich gehe gerne an der Alster spazieren. In Hamburg habe ich mein Zuhause, drei Katzen und die Liebe gefunden. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
Mir ist Familie wichtig, auch wenn ich als Kind nie eine richtige hatte. Meine Tochter ist das größte Geschenk, das ich je bekommen habe. Und inzwischen sie ist tatsächlich größer als ich.
Ich mag es nicht, wenn man mich beim Nachdenken stört. In meinem Kopf ist es immer laut. Wenn da jemand dazwischenredet, finde ich die Ideen und Gedanken und klugen Einfälle hinterher nicht wieder.
Ich hasse Rosenkohl. Schon immer. Punkt.
Wenn ich nicht malen, schreiben oder lesen kann, dann fühle ich mich unvollständig. Sollte ich also irgendwann auf einer einsamen Insel stranden, dann auf jeden Fall mit meinem Arbeitszimmer.
Ich bin ein Optimist. Ich versuche es zumindest.

Wie bist du dazu gekommen, Autorin zu werden?

Man könnte sagen, es war Schicksal. Oder nur ein glücklicher Zufall. Vielleicht beides. Auslöser war auf jeden Fall eine Schriftstellerin, die eine einzigartige Geschichte geschrieben hat, welche mich immer wieder in ihren Bann zieht: „Harry Potter“.
Ich war vor allem von der Art und Weise, wie J.K. Rowling diese Geschichte geschrieben hatte, fasziniert. Davon, wie die Autorin so bedeutende, wichtige und bewegende Themen mit einer magischen Welt verbunden hatte und daraus eine unterhaltsame und emphatische Geschichte gemacht hatte. Ich habe „Harry Potter“ nicht einfach nur gelesen, ich habe diese Geschichte erlebt und gefühlt. Das war es, was diesen Wunsch, selbst zu schreiben, in mir weckte. Ich wollte all die Dinge, über die ich seit meiner frühen Jugend nachdachte, in Worte fassen, die man nicht nur liest, sondern fühlt.
Drei Monate, nachdem ich die Bücher gelesen hatte, meldete ich mich in verschiedenen Schreibforen an, kaufte mir Bücher über das Schreiben und verbrachte viel Zeit damit zu lernen, wie man Geschichten schreibt.

Dein Debüt-Roman „Als wären wir ich“ ist erschienen. Worum geht es darin?

In „Als wären wir ich“ sieht sich die Protagonistin Anna immer wieder mit Ereignissen konfrontiert, die sie an ihrer Wahrnehmung und an ihrem Bild der Realität zweifeln lassen. In verschiedenen Rollen, die sie im Verlauf der Geschichte einnimmt, wird sie jedoch nicht nur mit den Grenzen ihres eigenen Vorstellungsvermögens konfrontiert, sondern auch mit ihrer Vergangenheit.

Mit welchen 3 charakteristischen Wörtern würdest du „Als wären wir ich“ beschreiben?

Vielschichtig, hinterfragend, traumatisch.

Wie bist du auf den Titel des Buches gekommen?

Der Satz stammt aus der ersten Fassung meines Manuskriptes. Beim Überarbeiten las ich den Satz und wusste sofort, dass er passt. Er stand in einer Szene, in der Anna über die verschiedenen Realitäten ihrer selbst nachdenkt und zu dem Schluss kommt, dass alle Versionen sie sind.

Wie würdest du Anna, die Protagonistin deines Romans, beschreiben?

Anna ist eine Kämpferin. Bedingt durch ihre soziale Phobie geht Anna nicht gerne unter Menschen. Jeder zwischenmenschliche Kontakt ist für sie eine Herausforderung. Dennoch zieht sie sich nie vollständig zurück, sondern stellt sich den täglichen Herausforderungen so gut sie es eben kann. Sie kämpft gegen die Symptome der Phobie, gegen das Trauma ihrer Vergangenheit und für ein normales Leben.

Es ist dein erstes veröffentlichtes Buch. Wieso hast du dich genau für den SadWolf Verlag entschlossen?

Ich bin in verschiedenen Schreibgruppen in den sozialen Medien aktiv. In einer dieser Gruppen wurde eine Lektorin des SadWolf-Verlages auf mich aufmerksam, als ich über meine Geschichte schrieb. Sie zeigte Interesse an „Als wären wir ich“ und es entwickelte sich eine gemeinsame Zusammenarbeit.

Was ist dir selbst beim Lesen wichtig? Und hast du darauf geachtet, als du deinen Roman geschrieben hast?

Neben einer interessanten und spannenden Story, ist mir das nachvollziehbare Verhalten von Figuren sehr wichtig. Deshalb investiere ich viel Zeit in die Figurenplanung. Dabei untersuche ich nicht nur ihre Stärken und Schwächen, sondern vor allem auch, was sie in ihrem bisherigen Leben erlebt haben. Ich möchte wissen, wer sie sind. So war es auch bei Anna. Erst als ich wusste, wer sie ist, habe ich die Handlung entworfen.

Wie bist du auf die Idee zu der Story gekommen?

Die Idee hatte ich, während ich an meiner Masterarbeit zum Thema „literarische Spannung“ schrieb. Ich ging der Frage nach, wie Spannung entsteht und auf Leser wirkt und stellte ein Gedankenspiel an: Was würde geschehen, wenn ein Leser sich so sehr mit einer Geschichte identifiziert, dass er selbst Teil davon wird? Auf dieser Grundlage entwickelte ich den ersten Handlungsentwurf.

Sind schon weitere Projekte geplant?

Momentan arbeite ich an zwei Fantasy-Projekten, die ich noch in diesem Jahr fertigstellen werde. Außerdem bereite ich ein Contemporary-Projekt vor, das ein ähnliches Konzept wie „Als wären wir ich“ hat, aber thematisch anders ist. .

Vielen Dank liebe Yvonne für das tolle Interview! Ich bin schon unglaublich gespannt darauf dein Debüt und somit Annas Geschichte zu lesen!

Sabrina Castle_of_books.s

Interview mit Frauenhauskoordinierung. e.V

Covid-19 hat eine dunkle Seite offengelegt. Es geht um Gewalt, physische und psychische. Und manchmal sogar um Mord. Jeden Tag versucht laut Polizeistatistik in Deutschland ein Mann, seine (Ex-)Partnerin umzubringen. Und jeden dritten Tag gelingt das. Leider wird dieses Thema kaum besprochen, daher möchten wir dieses Thema aufgreifen und haben hierfür ein Interview mit Frauenhauskoordinierung e.V. geführt.

Kontaktdaten Frauenhauskoordinierung e.V.:

Frauenhauskoordinierung e.V.
Tucholskystr. 11
10117 Berlin
www.frauenhauskoordinierung.de
Tel: 030 – 338 43 42 – 0 Zentrale
Fax: 030 – 338 43 42 – 19
Facebook: https://www.facebook.com/Frauenhauskoordinierung

Wann wurde die Frauenhauskoordinierung e.V. gegründet?

Frauenhauskoordinierung e.V. ist seit 2001, also fast 20 Jahren, aktiv. Frauenhäuser selbst gibt es aber in Deutschland schon viel länger. Das erste Frauenhaus hat 1976 seine Türen geöffnet, und zwar in Berlin, wo auch unsere Geschäftsstelle heute sitzt.

Wie viele Anmeldungen haben Sie durchschnittlich im Jahr?

Wir machen jedes Jahr eine Erhebung, die Frauenhausbewohner_innen-Statistik, an der etwa die Hälfte der etwa 369 Frauenhäuser in Deutschland teilnimmt. Wenn man die Ergebnisse unserer letzten Statistik (Daten zu 2018) zur Grundlage nimmt, kann man davon ausgehen, dass in deutschen Frauenhäusern jährlich mindestens 13.000 Frauen mit 15.000 Kindern Schutz finden. Wenn man Frauenschutzwohnungen (mit geringeren Sicherheits- und Betreuungsstandards als die Frauenhäuser) einbezieht, belaufen sich die Schätzungen sogar auf 18.000 Frauen mit 20.000 Kindern.
Und in diesen hohen Zahlen sind noch nicht einmal die Frauen inbegriffen, die angefragt haben, aber nicht aufgenommen werden konnten.

Gibt es in den Frauenhäusern immer ausreichend Kapazitäten? Was sollte ich tun, wenn ich mich an ein Frauenhaus wende und das nicht der Fall ist?

Leider ist das Hilfesystem in Deutschland chronisch unterfinanziert und ein riesiger Flickenteppich. Insgesamt fehlen in Deutschland mehr als 14.000 Frauenhausplätze, wenn man sich an den Vorgaben der Istanbul-Konvention – einem wichtigen internationalen Vertrag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen & Mädchen, den auch Deutschland unterschrieben hat – orientiert. Bisher haben wir etwa 6400 Plätze, und selbst um deren Erhalt muss vielerorts ständig gekämpft werden. Denn in vielen Städten und Kommunen ist die Finanzierung dieser Hilfsangebote freiwillig – das heißt im Grunde: Sie klappt, wenn gerade Geld übrig ist.

Das klingt natürlich erschreckend und ist auch ein schlimmer Zustand für einen so wohlhabenden Staat im 21. Jahrhundert. Trotzdem möchten wir Frauen, die Gewalt erleben und Schutz brauchen, unbedingt ermuntern, sich Hilfe in einem Frauenhaus zu suchen. Wenn ein Frauenhaus keinen freien Platz hat, wird es sich trotzdem bemühen, woanders einen Platz für die Frau zu finden oder eine andere Lösung aufzutun. Die Betroffenen werden nicht einfach leichtfertig abgewiesen.

Auf https://www.frauenhauskoordinierung.de/hilfe-bei-gewalt/frauenhaussuche/ kann jede_r ganz einfach nach einem Frauenhaus in der Nähe suchen. Einige Bundesländer (Hessen, NRW und Mecklenburg-Vorpommern) haben sogar Seiten, auf denen man sehen kann, wo gerade ein Platz frei ist.

Wie ist das Verfahren, sobald sich jemand bei Ihnen meldet?

Frauen, die Hilfe suchen, können sich entweder an

  • die Polizei,
  • eine Beratungsstelle in ihrer Nähe (https://www.frauenhauskoordinierung.de/hilfe-bei-gewalt/frauenhaussuche/),
  • das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen unter 08000 116 016 oder
  • direkt an ein Frauenhaus (Frauenhaussuche: s. vorige Frage) wenden.

Wenn Beratungsstelle, Polizei oder Hilfetelefon erkennen, dass es dringenden Schutzbedarf gibt, vermitteln sie auch an ein Frauenhaus.

Zum Schutz der Frauen haben die meisten Frauenhäuser eine geheime Adresse, sodass mit der jeweiligen Frau zunächst das Wichtigste telefonisch geklärt wird und sie (ggf. mit Kindern) dann an einem Treffpunkt abgeholt wird.
Im Frauenhaus bekommt sie dann umfassende Unterstützung – emotionaler Natur, aber auch bei ganz praktischen Dingen wie Wohnungssuche, möglicherweise einer Anzeige bei der Polizei, finanziellen Angelegenheiten oder der Abholung der Sachen aus der Wohnung etc.

Welche Schutzmaßnahmen gibt es in Bezug auf einen gewalttätigen Partner?

In Deutschland kann die Polizei zum Schutz der Betroffenen eine sogenannte Wegweisung aussprechen. Das heißt konkret, sie kann den/die Gewalttäter_in sofort aus der Wohnung bzw./dem Haus verweisen und für bis zu zwei Wochen ein Betretungsverbot für die Wohnung erteilen. In so einem Fall werden dem Täter dann auch die Schlüssel weggenommen. Solche Verbote können auch gerichtlich verlängert werden.

Außerdem kann auch das zuständige Bezirksgericht der gewalttätigen Person auftragen, die Wohnung zu verlassen und ihr den Aufenthalt an bestimmten Orten (z.B. Kindergarten, Schule) sowie die Kontaktaufnahme mit dem Opfer verbieten.

Frauenhäuser selbst arbeiten ebenfalls mit verschiedenen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Bewohner_innen – angefangen bei der geheimen Adresse des Hauses bis hin zu Sicherheitssystemen am Eingang.

Was kann eine Betroffene tun, wenn nicht nur sie, sondern auch ihr Kind bedroht wird? Wie kann sie es am besten schützen?

Die meisten Frauen bringen ihre Kinder mit ins Frauenhaus. Schwierig wird das mitunter bei älteren Söhnen, da viele Frauenhäuser eine Altersgrenze für Jungen haben. Für diese muss ggf. eine andere Unterbringungsmöglichkeit gefunden werden.

Die Kinder mit ins Frauenhaus zu bringen, ist ein wichtiger Schritt zum Schutz. Wenn Kinder von Gewalt betroffen sind, werden entsprechende Stellen der Kinder- und Jugendhilfe hinzugezogen. Doch selbst wenn der Täter keine körperliche Gewalt gegen das Kind ausgeübt hat, sind Kinder schon allein dadurch mitbetroffen, dass sie fast immer die Gewalt gegen die Mutter auf irgendeine Weise miterleben.
Leider wird bei Entscheidungen zum Sorge- und Umgangsrecht für die Kinder sehr häufig trotzdem nicht berücksichtigt, dass der Vater gewalttätig gegenüber der Mutter war. Dann nutzen Täter die Sorgerechtsstreit, um die Frau weiter unter Druck zu setzen, es kommt auch zu gefährlichen Übergabesituationen und nicht zuletzt sind Kinder bei einem Mann, der offenbar gewalttätig gegenüber Frauen ist. Da gibt es in unserer Rechtsprechung noch viel Bedarf für Nachhilfe …

Was kann eine Betroffene tun, wenn ihr keiner glaubt oder sie nicht ernst genommen wird?

Leider passiert das immer noch zu häufig – der Mythos der Frau, die sich solche Taten ausdenkt, ist immer noch sehr präsent. Dann hilft es, sich an eine Frauenberatungsstelle oder ein Frauenhaus zu wenden.

Frauenhäuser in ganz Deutschland findet man unter: www.fh-suche.de, dieBeratungsstellen hier: https://www.frauenhauskoordinierung.de/hilfe-bei-gewalt/fachberatungsstellensuche/. Oder die Betroffene ruft das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen an. Dort beraten Berater_innen kostenlos 24 Stunden an jedem Tag im Jahr und auf 18 Sprachen gewaltbetroffene Frauen, aber auch Unterstützer_innen. Hier wird sie ernst genommen und es wird ihr geglaubt.

Was kann jemand tun, wenn er den starken und begründeten Verdacht hat, eine Freundin/Bekannte/Verwandte lebt in einer gewaltvollen Beziehung, sie es aber abstreitet? Hat man dann überhaupt eine Möglichkeit, ihr zu helfen?

Das geschieht recht häufig. Betroffene Frauen sind sich oft nicht sicher, ob und welche Schritte sie gehen werden. Wenn man sich Sorgen um eine Person im eigenen Umfeld macht, ist es wichtig, die eigenen Beobachtungen zu benennen, z.B. „Ich sehe, dass es dir in deiner Beziehung nicht gut geht und du häufig Verletzungen hast“. Und es ist wichtig, Hilfen aufzuzeigen: „Es gibt Beratungsstellen und ein Hilfetelefon, die dich unterstützen können, auch anonym. Und ich bin jeder Zeit für dich da, wenn du meine Hilfe brauchst.“ Trotzdem gilt: Die Entscheidungen muss die betroffene Frau selbst treffen, ein Drängen und das Organisieren von unabgesprochenen Hilfen nützen wenig und können zu einem Vertrauensverlust führen. Eine Ausnahme bildet da eine akute Gewaltsituation. Hier sollte zum Schutz der Frau und der Kinder die Polizei gerufen werden. Noch ein Hinweis: in schwierigen Zeiten, zum Beispiel in einer Quarantäne in der Corona-Zeit kann es für eine betroffene Frau besonders wichtig sein, regelmäßig Kontakt zu einer Vertrauensperson zu halten. In Telefonaten zu alltäglichen Dingen kann eine Gefährdungssituation deutlich werden und ggf. die Polizei eingeschaltet werden.

Leider schämen sich viele Opfer und leugnen es, was kann ich tun, um dem Opfer zu helfen, zu realisieren, dass sie keine Schuld trifft?

Viele gewaltbetroffene Frauen haben das tatsächlich das Gefühl, schuldig an den Gewaltexzessen des Partners zu sein. Das ist eine wichtige Täterstrategie: die Verschiebung der Schuld auf die Opfer, um diese aus Schamgefühl an der Suche nach Auswegen und Hilfen zu hindern. Das wird oft auch mit einem Appell an das Verantwortungsgefühl der Frauen verstärkt: „Du kannst mich doch nicht verlassen, ich bin in vielen Dingen hilflos ohne dich.“ Oder „Du kannst den Kindern doch nicht den Vater nehmen, das wäre sehr selbstsüchtig…“. Häufig leben gewaltbetroffene Frauen lange Zeit in der Misshandlungsbeziehung und haben diese Haltung verinnerlicht. Es ist wichtig als Freund_in, Kolleg_in oder Verwandte eine Sicht von außen zu vermitteln: „ Auch wenn er Probleme hat darf er dich nicht schlagen. Das ist nicht deine Verantwortung, er hat Grenzen überschritten. Du hast das Recht gewaltfrei zu leben.“ Zu einer veränderten Sicht auf das Gewaltverhalten des Partners zu kommen, kann aber ein längerer Prozess sein, der häufig auch professionelle Unterstützung durch eine Beratungsstelle oder ein Frauenhaus braucht.

Wie verhält man sich richtig, wenn man den Verdacht hat, dass es in seinem Umkreis einen Fall von häuslicher Gewalt gibt?

Ein wichtiger Appell an alle von uns ist: Seht nicht weg. Jede vierte Frau in Deutschland hat bereits Gewalt erlebt. Das heißt, dass jede_r von uns Menschen kennt, die betroffen sind.
Nicht immer sind Zeichen von Gewalt für uns unmittelbar ersichtlich – zumal der körperlichen Gewalt nicht selten jahrelange psychische Gewalt vorausgeht. Umso wichtiger ist es, aufmerksam für Anzeichen von Gewalt zu sein. Kennt man die betroffene Person gut, kann es helfen, sie (ohne Beisein des Täters) anzusprechen und Unterstützung zu signalisieren. Wird man beispielsweise bei Nachbar_innen Zeug_in einer Eskalation, kann es schon helfen, den Konflikt zu unterbrechen, indem man beispielsweise klingelt und nach Mehl oder Klopapier fragt. Und wenn das zu gefährlich ist oder die Dinge zu eskalieren drohen, ist es völlig in Ordnung und sogar wichtig, die Polizei zu rufen.

Nicht zu wissen, wie man helfen kann, kann sehr hilflos machen. Was viele nicht wissen: Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen steht nicht nur Betroffenen offen. Die Berater_innen sind auch für Menschen da, die in ihrem Umfeld Gewalt wahrnehmen oder vermuten und nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.

Hat sich der Ablauf bezüglich Covid-19 verändert und wenn ja, inwiefern?

Wie wohl bei uns allen hat Covid-19 einiges verändert. Grundsätzlich gilt: Auch in Zeiten der Pandemie waren und stehen Frauenhäuser und Beratungsstellen den Frauen und Kindern, die Hilfe suchen, offen. Selbst in Häusern, in denen es zu Infektionen und damit zu Quarantäne gekommen ist, waren stets Mitarbeiter_innen vor Ort für die Frauen da.

Viele Einrichtungen sind auf telefonische und digitale Beratung umgestiegen, um die Infektionsgefahr zu verringern. Das war für die meisten eine große finanzielle Belastung, denn oft verfügen die Einrichtungen nur über wenige Mittel und wenig technische Ausstattung. Hier sind aber mittlerweile Bund und Länder aktiv geworden, um diesen technischen Ausbau zu unterstützen.

Frauenhäuser, in denen sich oft Küchen und zum Teil auch Sanitäranlagen geteilt werden, versuchen die Belegung zu reduzieren etc., um Hygienemaßnahmen einzuhalten. Wenn möglich, werden vorbeugend Quarantäne-Stationen eingerichtet – für den Fall, dass es eine Infektion im Haus gibt – und vorübergehend weitere Unterbringungsmöglichkeiten, z.B. in leerstehenden Hotels, angemietet, um keine Frauen zurückweisen zu müssen. Einige Häuser haben Aufnahmestopps verhängt, um zunächst die Gesundheit der aktuellen Bewohner_innen zu schützen. Auch die Betreuung der Kinder, die nun rund um die Uhr im Haus sein mussten, musste an vielen Stellen neu gedacht und organisiert werden.

Mit der Pandemie sind viele Probleme – von der Ausstattung über personelle Unterbesetzung bis hin zur riesigen Baustelle der fehlenden Plätze – noch einmal sehr deutlich geworden und können auch von politischer Seite schwerer ignoriert werden.

»Gewalt gegen Frauen« ist ein wichtiges Thema, wie kann es stärker und gleichzeitig sensibel in die Öffentlichkeit gerückt werden?

Für uns sind zwei Aspekte besonders wichtig, wenn es um die öffentliche Wahrnehmung geht: Zum einen geht es um die Verantwortung, die Medienvertreter_innen bei der Berichterstattung zu Gewalt gegen Frauen haben. Denn es geht ja nicht nur darum, dass über das Ausmaß der Gewalt berichtet wird, sondern auch wie. Jeden Tag versucht laut Polizeistatistik in Deutschland ein Mann, seine (Ex-)Partnerin umzubringen. Und jeden dritten Tag gelingt das. Ganz wichtig ist, solche Taten nicht durch Formulierungen wie „Beziehungsdrama“ oder „Familientragödie“ zu verharmlosen, sondern klar zu benennen: Das sind schlimmer Gewalttaten, Femizide, zum Teil Morde. Sprache ist unheimlich wirkmächtig – man denke beispielsweise auch an Studien zu geschlechtergerechter Sprache – und deshalb ist es umso wichtiger, sie in solchen Zusammenhängen mit Bedacht einzusetzen.

Der zweite enorm wichtige Aspekt ist, dass es langfristig nicht reicht, immer nur Schadensbegrenzung zu betreiben. Wenn Frauen im Frauenhaus oder der Beratungsstelle landen, ist das Unheil ja schon geschehen. Für alle, die sich eine friedliche und gleichberechtigte Gesellschaft wünschen, muss das Ziel doch sein, dass solche Gewalt gegen Frauen verhindert wird. Und das geht nur, wenn wir uns klar machen, dass Gewalt in einem solchen Ausmaß kein Zu- oder Einzelfall ist, sondern ein riesiges Problem der ganzen Gesellschaft. Das Problem wurzelt tief in den Strukturen unserer Gesellschaft und in unserem Geschlechterverhältnis, das immer noch sehr ungleiche Machtverhältnisse als Normalität hinnimmt. Erst wenn wir das benennen und das Problem auch an diesen Wurzeln packen, können wir auch langfristig Gewalt auch verhindern. Über Gewaltschutz reden, ohne über das Geschlechterverhältnis reden zu wollen, ist auf Dauer nicht glaubwürdig und vor allem nicht erfolgversprechend.

Wir bedanken uns herzlich bei Frauenhauskoordinierung e.V. für die ausführliche Beantwortung unserer Fragen.

Autoreninterview mit Berit Sellmann von Alma Eggers

Dieses Autoreninterview mit Berit Sellmann wurde von unserer Wolfsbloggerin Alma Eggers geführt. Ihr findet ihren Instagram-Account unter: https://www.instagram.com/almaeggersworld

SadWolf Autorin Berit Sellmann könnt ihr hier folgen:
https://www.instagram.com/standwortbestimmung

Hey Berit, freut mich, dich kennen zu lernen! Stell dich doch für unsere Leser erst einmal vor.

  • Ich bin Berit, 23-jährige »Literarisches Schreiben & Kulturjournalismus«-Studentin, die sich aber viel lieber als leidenschaftliche Autorin und Weltenbummlerin vorstellt. Das größte Merkmal, das man mir zuschreiben könnte, ist, dass ich unruhig werde, wenn ich eines von meinen beiden liebsten Leidenschaften nicht tun kann. Vor allem an Grönland, wo ich nach meinem Abitur gelebt und gearbeitet habe, habe ich nicht nur mein Herz, sondern auch meine Seele verloren, obwohl das längst nicht das einzige »exotische« Land war, in das ich gereist bin. Die arktische Landschaft und Kultur hat mich zu meinem Debütroman »Erfrorene Seele« inspiriert, der noch dieses Jahr im SadWolf Verlag veröffentlicht wird.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

  • Mit dem Schreiben habe ich schon oder erst – wie man‘s nimmt – mit dem Alter von 13 Jahren angefangen. Der Drang, Situationen und Momente in Worte zu kleiden, hat mich immer häufiger, immer intensiver verfolgt. Ich erinnere mich gerne an die Momente, in denen ich mit einem Schulheft und Kugelschreiber vor unserem Ferienhaus im Urlaub saß und meiner Fantasie Gewänder aus Worten gesteckt habe. Und obwohl ich mich genau erinnere, dass das Schreiben nicht immer einfach war, bin ich so unglaublich dankbar, mich weiter durchgebissen zu haben. Denn sonst wäre »Erfrorene Seele« nie entstanden. Immer wieder habe ich auch für die Zeitung geschrieben, vor allem Reiseberichte, über die ich ebenfalls als Gastautorin in einem Reiseblog berichten durfte. Mittlerweile schreibe ich für eine Textagentur und ein Reisemagazin und kann mir einen erfüllenderen Job als das Schreiben nicht vorstellen!

Warum gerade SadWolf?

  • Warum ich mir überlegt habe, SadWolf mein Manuskript zukommen zu lassen, ist nicht schwierig zu beantworten. Das Düstere, das die SadWolf-Bücher ausmacht, kann die Handlung meines Mystery-Thrillers gar nicht besser widerspiegeln! Zudem hatte ich im Vorfeld zu einigen Autoren Kontakt, die sich unter den Leitwölfen besonders wohl gefühlt haben. Besonders die Cover und allen voran natürlich die Qualität der Geschichten spricht für SadWolf. So war es nicht schwierig, mich nicht an diesen tollen Verlag zu wenden. Ich bin wahnsinnig gespannt auf alles, von dem ich später weiter schwärmen darf.

Worum geht es in deinem Buch »Erfrorene Seele«?

  • Uiiii, die Handlung in wenigen Sätzen zusammen zu fassen, ist nicht nur deshalb schwierig, weil es ein Buch ist, sondern auch, weil es ein recht kompliziertes Buch ist. Das erste Exposé von mir war zehn Seiten lang – anders hatte ich das Gefühl, meine eigene Geschichte nicht zu verstehen. Eine kleine Zusammenfassung habe ich trotzdem für euch: Die 20-jährige Wiebke stößt auf ein auf Grönländisch verfasstes Notizbuch ihrer Mutter, die seit Jahren von einer Reise in die Heimat (Ostgrönland) nicht zurück kehrte. Als sie sich dann selbst auf eine Reise ins 100-Seelen-Heimatdorf ihrer Mutter begibt, kommt Wiebke nicht nur der Bedeutung der verschlüsselten Worte in dem Buch auf der Spur, sondern auch ihrer ebenso verschlüsselten Vergangenheit. Einer Vergangenheit, die älter ist als sie selbst…

Was macht dein Buch besonders?

  • Das offensichtlichste Alleinstellungsmerkmal von »Erfrorene Seele« ist wohl der Schauplatz meiner Geschichte: Grönland. Ich versuche, den Leser oder die Leserin die nordische Atmosphäre fühlen zu lassen, als würde er selbst zwischen den charakteristischen bunten Häusern und dem kalten Ozean stehen. Ich glaube, dass daneben der Kontrast zwischen dem Verträumten und Erbarmungslosen mein Buch von anderen abhebt. Außerdem wird mein Buch wohl keines sein, das man mal eben so für zwischendurch bereit hält; entweder wird man mit Haut und Haaren hinein gezogen oder gar nicht. Zumindest ist das das Gefühl, dass ich diesbezüglich in mir trage. Ob es sich bestätigt oder nicht, das werde ich wohl erst noch abwarten müssen. Und ich bin mehr als gespannt!

Worauf achtest du selbst beim Lesen am meisten? Schreibstil, Handlung oder Protagonisten?

  • Das ist eine Frage, die gar nicht einfach zu beantworten ist. Ich glaube nämlich, dass diese Komponenten viel mehr zusammen hängen als wir glauben. Überzeugt mich der Schreibstil nicht, habe ich auch einen schlechten Zugang zu Handlung und ihren Protagonisten. Wenn die Handlung nicht überzeugt, dann können Protagonisten noch so sympathisch oder der Stil noch so gut sein, aber das Buch schafft es einfach nicht, mich zu begeistern. Und zuletzt gibt es keine guten Bücher, wenn die Protagonisten nicht nachvollziehbar erscheinen. Trotzdem muss ich sagen, dass ich als Autorin und Leserin sehr auf den Schreibstil achte. Schreiben ist für mich Kunst, so wie Malen und Designen auch.

Woher nimmst du deine Inspiration?

  • Woher ich meine Inspiration nehme? Die Frage ist genau so, als würde dich jemand Fragen, wo er seine Birnen kauft. Für mich kann Inspiration alles sein und ist sicherlich auch sehr typabhängig. Ich lasse mich von Gerüchen, Menschen auf der Straße, meinen Freunden oder meiner Familie inspirieren wie auch von Filmen, die ich sehe oder Büchern, die ich lese. Aber am wohl stärksten prägen mich Landschaften und Kulturen überall auf der Welt. Wenn eine Landschaft mein Herz so sehr berührt, dass ich am liebsten für immer darin leben würde, verlege ich einfach das Setting meiner Geschichte dorthin und ich bin allgegenwärtig – zumindest für die Dauer des Buchschreibens – dort. Nicht nur irgendwie, sondern richtig.

Warum hast du ausgerechnet Grönland als Schauplatz ausgewählt?

  • Warum ich gerade Grönland als Schauplatz ausgewählt habe, beantwortet die obige Antwort eigentlich schon. Ich habe nach dem Abitur in West- und Ostgrönland gelebt und die Landschaft während meinem Aufenthalt dort nur so in mich hinein gesogen. Dass sie in ein Gewand aus Worten gekleidet werden müsste, war mir von Anfang an klar. Und ich hoffe, dass ich vielen anderen Personen die (inneren) Augen für das – in meinen Augen – schönste Land der Erde öffnen kann.

Welche Grundthemen behandelt dein Buch?

  • Viele Themen streiten sich in meinem Buch um die Hauptrolle. Ich vergebe sie an das Thema: »Vergangenheit und ihre Schatten«. Mehr möchte ich gar nicht verraten.

Was hat beim Schreiben am meisten Spaß gemacht?

  • Wieder so eine Frage, zu der ich eine Antwort schreiben könnte, die schon einen viertel Roman umfassen würde. Besonders Wendepunkte haben mir Spaß gemacht zu schreiben, da ich genau weiß, wie sehr Leser sich darüber freuen und ebenso weiß, wie schwierig es sein kann, als Autorin einen solchen zu »kreieren«. Daneben gefallen mir sehr gefühlsintensive Beschreibungen, da die Innenperspektive bei mir eine sehr große Rolle spielt. Aber um es einfach zu machen: Dieses ganze, ganze Buch!

Autoreninterview mit Sophie Nuglisch von Stina (www.stella-reads.de)

Dieses Autoreninterview mit Sophie Nuglisch wurde von unserer Wolfsbloggerin Stina (www.stella-reads.de) geführt. Ihr findet ihren Instagram-Account unter: https://www.instagram.com/stella_reads

SadWolf Autorin Sophie Nuglisch könnt ihr hier folgen: https://www.instagram.com/sophienuglisch.autorin

Hallo zusammen, 

jeder hat diesen einen Autoren/diese eine Autorin, der/die einen aus der eigenen Komfortzone bewegt, was das überwiegend lesende Genre angeht. Bei mir ist das Sophie Nuglisch!

Mit Thriller habe ich so gut wie gar nichts am Hut und doch hat Sophie es geschafft mich auf ihre Bücher, durch die Bank weg, neugierig zu machen. Ok, ich gebe zu, dass das überwiegend daran lag, dass eine ihrer Protagonistinnen ‚Stina‘ heißt und ich habe meinen Namen noch NIE irgendwo anders gelesen xD. Aber ich kaufe natürlich nicht nur deswegen ein Buch, sondern auch, weil ich an der Story interessiert bin. 
In den Büchern, die im SadWolf Verlag erschienen sind, schreibt Sophie deprimierende, aggressionsfördernde Texte, die nicht dem Mainstream entsprechen. Über Gewalt, sexuelle Übergriffe, starke Frauen und will, dass ihre Geschichten ihre Leser erschüttern und auch nach der letzten Seite nicht loslassen, denn genau das und noch viel Schlimmeres durchleben ihre Protagonistinnen. Sie gibt ihnen und den realen Frauen, an die sie angelehnt sind, eine Stimme.
Klar, diese Themen sind nicht für jedermann etwas, da es den ein oder anderen triggern könnte. Aber diejenigen von euch, die mal abseits der »rosaroten-bookstagram-Bubble« lesen wollen und abgehärtet sind, sollten auf jeden Fall mal einen genaueren Blick auf Sophie und ihre Bücher werfen. 

Ich hatte das große Vergnügen ein Interview mit der Autorin führen zu dürfen. Als der SadWolf Verlag mich als Verlagsblogger fragte, ob ich nicht Lust dazu habe, war ich direkt Feuer und Flamme, obwohl eine gewisse Nervosität dabei war. Ich meine, ich hatte vorher noch nie direkten Kontakt zu einem Autor/einer Autorin und war mir unsicher, ob ich dem Ganzen gerecht werden würde. Doch nachdem der Kontakt zu Sophie hergestellt war wusste ich: Das wird spaßig xD! Sie ist eine super liebe Person und auch bei der Aktion zur #homebuchmesse20 (die mit drei weiteren Bloggerinnen entstanden ist) war sie direkt mit am Start. Wenn ihr also mal einen Eindruck von »Venus« bekommen wollt, solltet ihr auf meinem Instagramkanal bei den IGTV-Videos reinschauen, denn da gibt es eine kleine Lesung von Sophie zu finden. 

Es geht in diesem Interview weniger um kritische Fragen. Der Spaß an der ganzen Sache und das Vorstellen der Autorin und ihren Büchern steht hier im Vordergrund. Da es schon ein anders Interview zwischen dem SadWolf Verlag und Sophie gibt (dieses findet ihr hier) habe ich natürlich versucht, nicht genau dieselben Fragen zu wählen oder das es sich in irgendeiner Art wiederholt. 

Vielen Dank an den Verlag für diese Möglichkeit und ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen :-)!

Eure Stina

Das Interview

Was machst du, wenn du nicht gerade an einem Buch schreibst?

  • Ich turne und treibe auch sonst viel Sport. Außerdem arbeite ich in einem Studentenclub und in einem anderen studentischen Gremium meiner Uni. So viel mehr Zeit habe ich dann auch gar nicht mehr. Allerdings versuche ich, so oft wie möglich zum Reiterhof meines Herzens zu fahren. Für mich sind das die schönsten Dinge meines Lebens: Schreiben und Pferde.

Die Fragen aller Fragen: Wie bist du auf den Namen gekommen?

  • Ich habe nach schwedischen Namen gesucht, weil die Geschichte in Schweden spielt, und ich wollte etwas Starkes, Unabhängiges und Zweisilbiges. Es gab einige Namen, die in die nähere Auswahl gekommen sind, bis ich eben auf »Stina« gestoßen bin und da wusste ich, dass ich ihn gefunden habe. Den perfekten Namen für meine starke, starke Protagonistin. Vielleicht kann man diesen Moment mit dem Augenblick vergleichen, wenn man das perfekte Brautkleid gefunden hat. So hat es sich für mich zumindest angefühlt.

Warum sollten die Leute deine Bücher lesen?

  • Weil sie mir aus dem Herzen sprechen. Das ist alles, was ich geben kann und alles, was ich geben will. Ich schreibe über Themen, die mich selbst bewegen und von denen ich mir wünsche, dass auch andere sich darüber den Kopf zerbrechen. Und weil ich meine Protagonistinnen und Protagonisten liebe, fast alle zumindest. Für sie wünsche ich mir sogar noch mehr als für mich selbst, dass man ihre Geschichten kennenlernt. Mehr kann ich ihnen ja nicht bieten. Sie verdienen es, sie auf ihrem Weg zu begleiten und ihr Schicksal zu verfolgen.

Würdest du dich an ein anderes Genre wagen? Wenn ja, welches?

  • Momentan fühle ich mich in der düsteren, schweren Thriller-Ecke sehr wohl. Aber ich muss zugeben, hin und wieder gerne etwas im New oder Young Adult-Bereich schreiben zu wollen. Etwas, das ebenfalls dramatisch ist und einem das Herz zerreißt, ohne die Protagonistin dafür entführen zu lassen oder ihr anderweitig Gewalt anzutun. Vielleicht fällt mir ja irgendwann ein Plot dazu ein, vielleicht auch nicht. Ich nehme die Dinge, wie sie kommen.

Bald erscheint dein neues Buch »Amanda«.Beschreibe die Geschichte mit drei Wörter!

  • Aufopferung, Liebe, Grenzverschiebung.

Was hat dich dazu bewegt Autorin zu werden?

  • Ich muss die Frage ein wenig umformulieren. Denn mich hat nichts dazu bewegt, Autorin zu werden. Das ist mehr oder weniger einfach so passiert und auch wenn es natürlich immer ein großer Traum von mir war, kann man das nicht als Entscheidung bezeichnen, denke ich. Unter Autorschaft verstehe ich in diesem Sinne nur den Veröffentlichungsprozess. Was hat mich zum Schreiben bewegt? Ich glaube, ich hatte und habe etwas zu erzählen. Schon immer.

Welcher deiner bisherigen fiktiven Charaktere (egal ob aus »Stockholm«, »Venus« oder »Amanda«) gefällt dir persönlich am besten und welcher eher weniger? Und warum?

  • Ooooh, das ist schwer. Von meinen weiblichen Charakteren gefallen mir Stina und Kasia am besten. Und da kann ich mich nicht entscheiden, echt nicht. Stina ist mutig und stark, sie ist eine Kämpferin und sie ist alles, was ich sein wollte, als ich so alt war wie sie: selbstbewusst, um andere besorgter als um sich selbst und nicht mal dann schwach, wenn sie denkt, dass sie es ist. Kasia hingegen ist die, die ich einmal sein will. Ohne das erleiden zu müssen, was sie erleidet. Sie ist so eine liebevolle Person mit einem extremen Durchhaltevermögen und der Fähigkeit, wirklich wirklich wirklich alles zu tun, um das zu beschützen, was ihr wichtig ist. Vielleicht ist sie sogar stärker als Stina, vielleicht muss sie das aber auch sein, denn sie ist eine Mutter. Ich habe den größten Respekt vor ihr, vor ihrer Vielschichtigkeit und ihrer Ehrlichkeit. Sie weiß selbst, dass sie vielleicht nicht das Richtige tut, dass sie manchmal Dinge macht, die andere womöglich nicht nachvollziehen können. Aber welcher Mensch kann das schon von sich behaupten? Sie ist authentisch, Kasia ist echt. Na gut, vielleicht hat Kasia doch einen gaaaanz kleinen Vorsprung vor Stina. Meine liebste männliche Figur ist Leif. Ich weiß nicht so genau warum, aber er ist mir ans Herz gewachsen und ich kann ihn nicht hassen, ich kann‘s einfach nicht. Obwohl ich Stinas Hass zu 1000% verstehen kann. Aber ich kann eben auch ihn verstehen, ohne sein Handeln rechtfertigen zu wollen. Tatsächlich gibt es nur eine Figur meiner Bücher, die mir nicht gefällt, die ich sogar nicht wirklich mag. Und das ist Caja. Es klingt total seltsam, ich weiß, aber sie ist mir einfach nicht wirklich sympathisch, obwohl ich sie geschrieben habe und das definitiv mal anders war. Ich hätte sie besser ausarbeiten können. Differenzierter und nicht so görenhaft, wie sie mir jetzt vorkommt. Aber vielleicht nehme ich sie jetzt so wahr, weil ich sie so geschrieben habe, wie ich war, als ich in ihrem Alter war. Und mich selbst mit 17 finde ich im Nachhinein betrachtet oft echt nicht so super. Aber so war ich nun mal, so waren 17-Jährige in meinen Augen. Aber jetzt bin ich eben 22. Da sieht man die Welt und andere Menschen einfach ein wenig anders, denke ich.

Welcher der Charaktere bzw. welche Sicht fiel dir besonders leicht zu schreiben? Und bei wem viel es dir weniger leicht?

  • Es fiel mir bei allen leicht. Sonst hätte ich die Geschichten nicht zu Ende gebracht. Das Schreiben an sich war wirklich kein Problem. Bei Kasia und Stina ging es evtl. noch besser, weil sie mir so wichtig waren. Wenn etwas schwer war, dann, ihnen wehzutun. Aber das lag nicht an ihnen, zumindest nicht direkt. Sondern eben an meiner Schwäche (oder meiner Stärke, wie man es nimmt), mich komplett in meine Protagonistinnen einzufühlen. Sowohl Stina als auch Kasia haben so viel mehr verdient, als ich ihnen geben kann. Und das hat mir immer wieder das Herz gebrochen.

Wie gehst du mit einer Schreibblockade um?

  • Ich schreibe nicht. Ich sitze es aus, bis ich wieder Lust habe. Das ist mein voller Ernst xD!

Gibt es schon weitere Ideen für kommende Projekte?

  • Ja, die gibt es. Ich schreibe auch gerade an einem Manuskript, bin aber noch nicht so richtig drin. Aber wenn ich das erstmal bin und das umsetzen kann, was ich mir vorstelle, dann könnte es richtig cool werden. Mehr verrate ich noch nicht.

Du bist, ebenso wie wohl die meisten Büchernerds, Fan der Harry Potter Welt. Verrate uns doch mal, wer dein Lieblingscharakter ist und warum.

  • Ron! Mit Abstand. Weil er lustig ist, ohne sich Mühe zu geben, aufrichtig und mutig und ein wahrer Freund. Er steht immer im Schatten von Harry und natürlich gefällt ihm das nicht immer, aber er würde seinen besten Freund niemals im Stich lassen. Außerdem hat er ein großes Herz. Selbst wenn er manchmal furchtbar dickköpfig ist, ist er einfach großartig. Vielleicht sogar gerade deswegen. Wenn ich ehrlich sein soll, finde ich Rupert Grint darüber hinaus unfassbar attraktiv. In Ron könnte ich mich verlieben. Na gut, seien wir ehrlich – das habe ich bereits. Wenn ich mir mal ein Harry-Potter-Tattoo stechen lasse, dann wird das definitiv ihm gewidmet sein.

Und zu guter Letzt: Was wolltest du schon immer mal loswerden? Egal was – hau raus xD!

  • Hufflepuff ist kein unwichtiges Haus für unwichtige Charaktere!

Autoreninterview mit Melanie Strohmaier von Mel Engisch

Dieses Autoreninterview mit Melanie Strohmaier wurde von unserer Wolfsbloggerin Mel Engisch geführt. Ihr findet ihren Instagram-Account unter: https://www.instagram.com/frau.meln

SadWolf Autorin Melanie Strohmaier könnt ihr hier folgen: https://www.instagram.com/melaniestrohmaier.autorin

Melanie, du bist jetzt 29 Jahre jung und hast erst vor zwei Jahren begonnen zu schreiben. Was genau hat dich dazu bewegt? Bzw. kannst du an den Tag zurückdenken, an dem du wusstest, dass du eine Geschichte schreiben willst?

  • Auf meinem Heimweg von der Arbeit komme ich immer an einem stillgelegten Bahnübergang vorbei. Eines Tages, ich glaube es war nach einem Gewitter, schien trotz schwarzer Wolken die Sonne hindurch und tauchte den Tunnel in ein seltsames Licht. Das Gefühl, das ich dabei empfand, war wie ein Déjà-Vu. In diesem Moment entstanden die ersten Ideen für eine Geschichte. Erst einmal habe ich eine Weile darüber gegrübelt und bin meinen Tagträumen hinterhergehangen, bevor ich beschloss, die Geschichte aufzuschreiben. Tatsächlich wurde ein ganzes Buch daraus und ich wusste, dass ich genau das tun wollte. Das Schreiben wurde sehr schnell zu einer tiefen Leidenschaft.

Wie lange hat es gedauert, bis sich aus diesem Erlebnis und Tagträumen dann richtiges Schreiben entwickelt hat?

  • Höchstens einen Monat. Aber ich muss auch sagen, dass ich für meinen ersten Roman nahezu keine Notizen gemacht habe. Ich hatte den Grundplot im Kopf und habe einfach darauf losgeschrieben. Beim Traumwandler sah die Sache schon anders aus. Ich wollte professioneller ans Schreiben herangehen und nicht so chaotisch wie sonst. Also habe ich erst lange über die Idee nachgedacht und viel am Plot ausgearbeitet, bevor ich anfing zu schreiben. Die Grundstory hat sich im Laufe der Monate auch verändert und weiterentwickelt. Dadurch, dass es eine Trilogie ist, habe ich natürlich viel mehr Möglichkeiten und kann die Leser tiefer ins Geschehen eintauchen lassen, ebenso die Protagonisten vielschichtiger gestalten. Und das war mir sehr wichtig.

Das heißt, für den Traumwandler hast du vorher mehr geplant. Würdest du sagen, dass die Geschichte dadurch auch komplexer wurde?

  • Ja, definitiv, weil es auch mehr Protagonisten gibt. Jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen Charakter, Macken und Eigenarten. Außerdem ist alles wesentlich verwobener. Die Geschichte ist tiefer und komplizierter. Arkana wurde von mir viel weiter ausgebaut und meine Protagonistin wird in viele Teile des Landes reisen und dort Abenteuer erleben. Es passiert bereits in Band 1 sehr viel und man wird relativ schnell mitten ins Geschehen geworfen.

Wie würdest du »Der Traumwandler« in drei Worten beschreiben?

  • Düster – Gefährlich – Magisch

Wenn wir gerade bei magisch sind, welche Fähigkeit würdest du gern besitzen?

  • Am liebsten hätte ich die Kraft zu heilen, denn ich leide unter einer chronischen Krankheit, die mich auch zu meinem ersten Roman inspirierte. Mein Leben wäre definitiv einfacher, ohne diese Einschränkung.

Hast du aus diesem Grund Arkana erschaffen?

  • Ich würde sagen, diese Welt zu erschaffen, hat mir zumindest geholfen die Thematik auf meine Weise zu verarbeiten und damit umzugehen. Und dadurch, dass Arkana noch weiter ausgebaut wird, träume ich mich gern immer wieder hinein. Denn ich plane sie noch für zahlreiche Geschichten zu verwenden. Arkana ist mein persönlicher Rückzugsort, an dem ich Energie auftanken kann.

Deine aktuelle Reihe heißt ja »Der Traumwandler«. Was am Thema Träume fasziniert dich denn so sehr, dass du darüber schreiben wolltest?

  • Das hat damit zu tun, dass ich mich für das Klarträumen interessiere und es seit Jahren auch selbst versuche. Wenn auch nicht ganz so erfolgreich. Denn es mangelt mir an Disziplin und am fotografischen Gedächtnis, sodass ich mir die Träume nicht bildlich zusammenbauen kann. Ich kenne allerdings einen begabten Klarträumer, der mittlerweile auch ein guter Freund ist (auch wenn er auf der anderen Seite der Welt lebt). Er kann in seinen Träumen die tollsten Dinge anstellen, benutzt sie z.B. als Inspiration für seine Arbeiten. Er hat mir viel darüber erzählt, auch über seine Krankheit, nicht schlafen zu können. Er hat mir für den Traumwandler, vor allem für einen der Protagonisten, eine Menge Inspiration geliefert.

Und da ich selbst so schlecht im Klarträumen bin, habe ich meiner Protagonistin Asra diese Fähigkeit verliehen.

Was würdest du sagen, steckt denn sonst noch von dir in Asra?

  • Auf jeden Fall die Leidenschaft zum Zeichnen und zur Fotografie. Und mein guter Musikgeschmack (haha). Außerdem werde ich es wohl nie schaffen, einen Hauptcharakter zu entwerfen, der nicht einen Hauch von Sarkasmus in sich hat. Asra ist allerdings kopfüber in den Topf mit dieser Eigenschaft gefallen …

Neben Asra spielt Petrichor eine große Rolle in deiner Geschichte. Was genau hast du dir dabei gedacht, als du ihn erschaffen hast?

  • Mit ihm wollte ich meine Faszination für die Dunkelheit und die Nacht ausdrücken. Er ist ein düsterer Charakter, den man erst im Verlauf der Geschichte langsam entschlüsseln und verstehen kann. Wichtig war mir, dass er in kein typisches Schema/Klischee passt. (Ich hasse Klischees). Er steht auf seine ganz eigene Weise auf der dunklen/bösen Seite, ohne sich von irgendjemanden beeinflussen zu lassen. Er ist brutal, eigensinnig, ein begnadeter Schütze und Kämpfer. Weswegen Asra wohl so fasziniert von ihm ist, auch wenn sie ihm mindestens genauso viel Misstrauen und Hass entgegenbringt.


Bleiben wir doch mal beim Thema Nacht. Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?

  • Ganz klar, wenn mich jemand an der Schulter rütteln, und durch ein Portal nach Arkana entführen würde, wäre ich sofort dabei! (Ich weiß nämlich, dass dort auch Kaffee existiert. Und ich würde eine Menge alter Bekannter wiedersehen.)  

Um noch einmal auf etwas Allgemeineres zurückzukommen. Wie sieht deine perfekte Schreibumgebung aus?

  • Am produktivsten bin ich, wenn ich im Urlaub bin. Die letzten drei Jahren waren wir in Schottland, und diese Umgebung ist einfach wahnsinnig faszinierend und nahezu perfekt, um meine Fantasie noch mehr ausufern zu lassen. Kurz gesagt: In der Stille der Natur. Zu Hause tut’s auch meine Terrasse. Hauptsache es gibt Kaffee.

Abschließend würde mich noch interessieren, wie du deinen Schreibstil bezeichnen würdest?

  • Ich halte mich definitiv an keine Regeln und schreibe, wie es mir in den Sinn kommt. Erfundene Wörter finde ich super. Außerdem beschreibe ich alles sehr detailreich, um meinen Lesern genau das zu zeigen, was ich sehe. Zudem mag ich es poetisch, gerne tiefgründig und ich habe schon oft gehört, mein Schreibstil sei sehr emotional.

Danke liebe Melanie, für deine Zeit und diese schöne Einstimmung auf dein neues Buch. Und euch kann ich nur empfehlen, dass ihr euch einfach selbst ein Bild von »Der Traumwandler« macht.

Die Sieger des 1. SadWolf-Anthologie-Contests

Wir präsentieren die Sieger des 1. SadWolf-Anthologie-Contests. Es war eine lange Reise, mit vielen Texten, Diskussionen und Abwägungen, aber nun können wir die Jury-Entscheidung präsentieren.

Noir Contemporary
„Der lange Weg“ von Minire Neziri
„Babyblues 2.0“ von Mica Bara

Noir History
„Das Geschenk der Götter“ von I.L.Krauß
„Wisteria“ von Andreas Galk

Noir Thriller & Crime
„Der Scharfschütze“ von Jan Pieter Reus
„Walhalla brennt“ von Robert Boehm

Noir Fantasy
„Midnight Paradise“ von Peter Kirschstein
„Die Schöne und die Bestien“ von Anne Danck

Noir Sci-Fi
„Am Anfang starben die Vögel“ von Holger Gerlach
„XN4-DMT“ von Leveret Pale

Wir gratulieren den Siegern und freuen uns auf eine abwechslungsreiche Anthologie. Die erste des Verlages! Ganz lieben Dank geht an die nimmermüde Jury: Sophie Nuglisch, Petra R. Meineke und Dominique Stalder.

»Die Krönung Pendragons« ist erschienen!

Die USA Today-Bestsellerautorin Helen Hollick hat 2016 für ihre gefeierte Pendragons Banner-Trilogie unterschrieben.

Ein Jahr lang haben wir uns darauf vorbereitet, damit »Die Krönung Pendragons« nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich perfekt ist.

Nach dem blutigen Sieg des Tyrannen Vortigern über Uhtr Pendragon versinkt Britannien im tiefsten Chaos. In diesen dunklen Zeiten glimmt jedoch ein Hoffnungsschimmer durch die Welt. Der Junge, der zum Mann wurde: Artus Pendragon!

Im ersten Band begleiten wir den jungen Artus auf seinem Weg, den Tyrannen Vortigern für seine Untaten zur Rechenschaft zu ziehen und verfolgen seine ersten Schritte auf dem steinigen Pfad, um zu einer Legende zu werden.

Ab jetzt ist der erste Band überall zu kaufen, selbstverständlich auch in unserem Webshop: http://bit.ly/2Dfqr11

»Die Krönung Pendragons« vermischt Legende mit akkurater Recherche, bis ins Detail wurde Britannien nachgezeichnet, um ein glaubhaftes Bild dieser Zeit zu erschaffen. Wie waren damals die politischen Verhältnisse? Wie war die Kriegsführung und welche realen Probleme herrschten in dieser Epoche?
Auf diese Fragen bietet Helen Hollick eine Antwort und gibt dem Leser einen Einblick in das Jahr 450 nach Christus.

Um das 5. Jahrhundert ranken sich zahlreiche Mythen, die bemerkenswerteste ist wohl die Sage um Artus Pendragon oder auch Ben-Dragon, frei übersetzt: »Oberster Anführer«.

In dieser kaum erforschten Zeit siedelt Helen Hollick ihre Pendragons Banner-Trilogie an und verwebt Realität mit Fiktion. Reale Kriege werden ausgefochten, große Anführer siegen und erleiden Niederlagen, lediglich die Namen ändern sich – sodass man sich am Ende dieser spannenden Lektüre die Frage stellt: Kann die Artus-Sage wahr sein?

Aus dieser Zeit ist leider sehr wenig überliefert, weswegen es für die Leser unseres neuesten »Noir History«-Romans sehr fesselnd sein wird, die damalige Kultur des frühen Britanniens kennenzulernen.

Hollick schrieb zunächst Kindergeschichten, mit ihren Anfängen im Science Fiction & Fantasy-Genre entdeckte sie die Leidenschaft für historische Fiktion.
Mit ihrer Artus-Trilogie »Pendragon’s Banner« und »The Forever Queen« und der »1066«-Serie führte sie diese Leidenschaft weiter und bekam weltweite Aufmerksamkeit. Momentan arbeitet sie neben ihrer nächsten Reihe »Sea Witch Voyages« als Beraterin an der geplanten Verfilmung von »1066«.

Noir Club Newsletter

Hallo,

das ganze SadWolf-Verlagsteam hat sich zum Ziel gesetzt, die Literaturwelt zu bereichern – nicht nur mit guten Büchern, sondern auch mit besonderen Aktionen. Aus diesem Grunde möchten wir Dir heute unseren exklusiven Noir Club vorstellen, unseren kostenlosen Newsletter, für den Du Dich ab heute hier anmelden kannst:

Sei einer der Ersten, der Einblicke zu kommenden Werken enthält und von Neuankündigungen erfährt.

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Da wir für absolute Offenheit stehen, kannst du unseren Newsletter selbstverständlich jederzeit wieder abbestellen.

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Dein SadWolf Verlag

Der Wanderer wird erwachsen

Ein Beitrag von Dominique Stalder über seine neu gestalteten Cover seiner Wanderer-Reihe

Die gemeinsame Geschichte des Wanderers und des SadWolf Verlags währt nun schon über zwei Jahre. Zu jeder Zeit war es eine offene und ehrliche Partnerschaft, die von gegenseitigem Respekt geprägt war. Ideen kamen von beiden Seiten und die Impulse haben zu dem Ergebnis geführt, welches wir heute erleben dürfen.

Beispiele für diese Entwicklungen sind zum Beispiel, dass der Wanderer nun Bartträger ist oder auch die massive Überarbeitung und Erweiterung der Schamanin.

Es war Mitte 2017, als Johannes (Geschäftsführer SadWolf Verlag) auf mich zukam. Im Vergleich mit anderen Fantasy-Reihen fehlte ihm bei der optischen Gestaltung ein Wiederkennungseffekt. Es waren zweifelsfrei sehr schön gezeichnete Cover, aber die Wirkung war nicht die, die wir uns gewünscht hatten.

Moderne Fantasycover haben selten explizite Darstellungen der Charaktere im Buch. Der Leser soll nicht im Erstellen seines eigenen Bildes gestört oder beeinflusst werden. Die Figuren sollen vor dem geistigen Auge des Lesers erscheinen, allein durch die Kraft der Worte des Autoren. Zudem fehlte ein Konzept, welches die Reihe auch optisch zu einer Reihe machte. Beispiele für solche Cover gibt es viele, sei es die Elfen-Reihe von Bernhard Hennen oder auch die Schwertfeuersaga von Robert Corvus.

Ziel war es, eine Idee zu entwickeln, welche die Cover in einem Reihenkonzept arrangiert und zeitgleich auch die richtige Zielgruppe adressiert, denn auch an diesem Punkt gab es Verbesserungsoptionen. Die gezeichneten Cover wirkten mehr wie ein Jugendbuch, und nicht wie ein teils brutales Dark-Fantasy Buch.

Ein Element bei dieser Neugestaltung war schnell klar: Feuer. Die Frage war nur in welcher Art und wie viel. Ich bot mich an, an einer Idee zu arbeiten – und niemand rechnete zu dem Zeitpunkt mit dem aktuellen Ergebnis.

Wenn ich nun zurückblicke, war eines schnell klar. Mein Autorenname sollte nach oben wandern und der Titel im unteren Teil des Covers zu finden sein. Auch ein Zeichen in der Mitte galt schnell als gesetzt. Dieses Zeichen war die erste Aufgabe und entwickelte sich von einfachen feurigen Linien, immer weiter bis zu einem massiven Emblem, welches brennt. Es wirkt massiv, stark und mit dem Feuer sogar bedrohlich.

Während dieser Versuche gestaltete ich jede Idee immer noch mit beiden möglichen Titeln. Hier zeigte sich aber schnell, dass ein kurzer prägnanter Titel schlicht besser aussieht und mehr Neugier erzeugt, als ein langer und bisweilen umständlicher Titel. Dennoch fehlte noch etwas. Der Hintergrund.

Die ersten Versuche waren abstrakt und nichts war zu erkennen. Danach versuchte man es mit Bildern, vor allem von Landschaften. Das war besser, aber nicht gut genug. Funken wurden eingebaut und letztendlich schwarze Schlieren, die sich über das Cover hinwegziehen. Mittlerweile waren viele Arbeitsstunden, Umfragen und Bearbeitungen erfolgt, und das Ergebnis sah immer besser aus.

Es blieb nur noch zu überlegen, ob man das brennende Zeichen von Band zu Band ändert, oder als Staffelemblem behält. Das Ergebnis seht ihr ja nun, und wenn ich heute auf die drei Bücher blicke, bin ich froh um jede Stunde Arbeit, die ich in diese Cover investiert habe.

Nun so kurz vor dem Erscheinen von Madrak am 08.01.2018, blicke ich zurück auf über zwei Jahre Partnerschaft mit dem SadWolf Verlag. Kaum einer weiß es, aber ich hatte das Manuskript und das Exposé̱ exklusiv an diesen Verlag geschickt. Über Facebook bin ich damals auf die Wölfe gestoßen und nachdem ich das Konzept las, dachte ich mir: Das passt perfekt!

Tatsächlich verdanke ich dem Verlag viel. Die Überarbeitung der Schamanin war nicht selbstverständlich. Die neuen Designs sind es nicht. Es ist ein Vertrauen entstanden, für das ich sehr dankbar bin und ich hoffe, dass nach meiner Nominierung für den DPP, wo ich leider nicht ins Finale einzog, dies mit dem Wanderer in Zukunft noch schaffen werde. Für den Verlag, für die Menschen, die hier mit Herzblut arbeiten und ja – ehrlich gesagt – auch für mich.

~ Dominique Stalder